Leonardo da Vinci (1452 – 1519)

Der berühmte Künstler Leonardo da Vinci wurde 1452 nahe der italienischen Gemeinde Vinci geboren. Sein Vater war der Notar Piero da Vinci und seine Mutter die Magd Caterina. Das außergewöhnliche Talent Leonardos soll sich schon im Kindesalter gezeigt haben. Er war Linkshänder und galt als aufgeweckt und überaus wissensdurstig. Da Vinci ist das perfekte Paradebeispiel eines Universalgelehrten, da er sich nicht nur auf die klassischen künstlerischen Bereiche wie die Malerei, Zeichenkunst und Bildhauerei beschränkt hat. Darüber hinaus war er auch ein begnadeter Architekt sowie Ingenieur und Mechaniker. Auch der Anatomie und Naturphilosophie widmete er sein Interesse.

Leonardos frühe Phase

Da Vincis Schaffensphase ist der künstlerischen Epoche der Renaissance zuzuordnen. Leonardo wuchs ab seinem fünften Lebensjahr in Florenz auf. Er kam beim Maler, Bildhauer und Goldschmied Andrea del Verrocchio in die Lehre. Man geht davon aus, dass er dort zwischen 1469 und 1477 offiziell tätig war. Mit 20 Jahren wurde er 1472 in die Malergilde des Sankt Lukas in Florenz aufgenommen. Es existieren noch eine Reihe von Gemeinschaftswerken aus der Zeit, an denen er beteiligt war, wie zum Beispiel Die Taufe Christi (etwa 1475) oder die Verkündigung an Maria (etwa 1472–1475). Ein weiteres Werk der Phase ist die Madonna mit der Nelke (1475) – diese Malerei Da Vincis befindet sich im Museum der Alten Pinakothek München. Leonardo gilt als Schöpfer der sogenannten Sfumato-Technik. Diese besondere Form der Weichzeichnung ist häufig in den hintergründigen Landschaftsbereichen vieler Werke zu finden, wo sie atmosphärische räumliche Perspektiven erzeugen.

Leonardo auf Schaffensreise

1482 zog er nach Mailand um und begann Aufträge wohlhabender Gönner anzunehmen. Für den Mailänder Herzogs Ludovico Sforza schuf er das weltberühmte Letzte Abendmahl. In Fachkreisen gilt das Letzte Abendmahl als das bedeutendste seiner Werke. Das Wandgemälde entstand etwa zwischen 1494 und 1498 und stellt die Szene dar in der Jesus mit seinen Jüngeren vor der Auslieferung zum letzten Mal diniert haben soll. Das großformatige Gemälde misst 422 mal 904 Zentimeter. Es befindet sich im Dominikanerkloster in Mailand (Santa Maria delle Grazie). 1499 verließ Leonardo Mailand und reiste durch Italien, um für weitere Auftraggeber tätig zu werden. Auch das Gemälde der sagenumwobenen Mona Lisa entstand in der Folgezeit zwischen 1503 und 1506. Heute kann das kleinformatige Öl-Gemälde im berühmten Pariser Kunstmuseum Musée du Louvre bewundert werden.

Die letzten Jahre

Tatsächlich wird Leonardos fundamentaler Einfluss auf wissenschaftliche Bereiche oft unterschätzt. Außerdem war er auch ein aktiver Städteplaner. In Rom arbeitete er ab 1513 für Papst Leo X. Während seines dreijährigen Aufenthaltes wagte er sich auch an anatomische Studien des menschlichen Körpers, war dort aber sonst wenig als Maler tätig. Ein interessantes gemeinsames Ingenieurprojekt war eine Konstruktion, mittels der man mit Spiegeln Wärmeenergie aus Sonnenlicht gewinnen und Wasser zum Kochen bringen konnte. Diese Technik fand beispielsweise in einer Färberei Anwendung. Seine letzten drei Jahre ab 1516 verbrachte Leonardo unter der Obhut des französischen Königs Franz I. Dieser bewunderte ihn sehr und überließ ihm das Schloss Clos Lucé in Amboise. Man sagt, er verstarb in den Armen des Königs.